2.9.2010
Um Elf ist Hassan tatsächlich da. Zuerst gehen wir zusammen Rum kaufen, anschhliessend ins Café Envie Frühstücken, dann miet ich mir ein Fahrrad.
Zuerst gehen wir zum alten Friedehof St. Louis (kennt ihr ev. aus Easy Rider). Die Toten werden hier oberirdisch bestattet, da die Leichen hier sonst wegen dem hohen Grundwasserspiegel wieder an die Oberfläche gedrückt werden.
Speziell besuchen wir die Gräber von Marie Laveau, der Voodo Queen, und ihrem Lehrer “Voodoo doctor” Jean Montaigne (auch Doctor John or John Bayou genannt), den zwei wichtigsten Voodo Priestern New Orleans. Wir rauchen Zigaretten und blasen den Rauch an die Gräber, den Rum trinken wir nicht, sondern spucken wir in einer Wolke an die Wände.
Übrigens gibt es auf dem Friedhof noch ein falsches Grab von Marie Laveau, das „offizielle“, mit einer Metalltafel mir ihrem Namen drauf. Dies wurde anscheinend vom einem einflussreichen, ehemaligen Bürgermeister von New Orleans veranlasst. Sein Familiengrab liegt nämlich gerade daneben.
Nahe des Friedhofs liegt auch der Kongo Square, wo die Schwarzen sich regelmässig zum Feiern trafen. Zuerst verbotenerweise, dann geduldet. Weiter gehts, die Esplanade Avenue rauf, (NO war anfangs Spanisch), durch das traditionelle Quartier der wohlhabenden Kreolen. Vor bei am Haus von Edgar Degas. Dann durch die Quartiere der Weissen, zuerst der Mittelschicht, dann der Industriellen, und schliesslich der alten Plantagenbesitzer. Letztes Quartier wird „Garden District“ genannt. Wobei das nur die Stadthäuser der Farmer sind. Und selbstverständlich wird hier französisch gesprochen.
Zeit für eine Pause in „the fly“, einem Park am Missisippi. Eine schwarze Lady, welche hier mit ihrer Familie picknickt haut uns um Zigaretten an und bietet und dafür was zu Essen an. Pigfeet und Turkeyneck, traditionelles Sklavenessen, die Steaks waren den Weissen vorbehalten. Es schmeckt lecker.
Entlang der Magazine Street, eine von Boutiken, Bars und Restaurants gesäumte Strasse, radeln wir weiter. Bis zur Fähre, mit welchem wir nach Algiers übersetzen, dem einzigen Quartier auf der anderen Seite des Mississippis.
Nach einer 30 km Tour (auf beschissenen Strassen) erreichen wir das French Quarter wieder. Hassan läd mich bei sich zum Essen ein. Er wohnt bei einem Freund, einem Messi, der den ganzen Tag lang kifft und sonst nichts tut. Es ist übel schmutzig dort.
Danach gehen wir ins „Vaugans“, denn Kermit Ruffins wir dort spielen. Es hat nur „locals“, welche gebannt das Spiel der „Saints“, der Footballmannschaft New Orleans, die im Frühling den Superbowl gewonnen hatte, verfolgen. Als es endlich zu Ende ist, spielt Kermit Ruffins, der neue „Louis Armstrong“, wie Hassan behauptet, auf. Immerhin war er auch schon in Montreux. Als die Band nach zwei Sets nochmals das erste wiederholt, gehen wir noch weiter ins Mimis, einer Bar wo es sehr smackhafte Burritos gibt.